DIE GROSSEN MANUFAKTUREN: ROYAL COPENHAGEN
Porzellanikon Hohenberg an der Eger startet Ausstellungsreihe über bedeutende Porzellanmanufakturen Europas,
26. November 2016 bis 1. Mai 2017
Das königliche Service aus Schloss Rosenborg zu Tisch im Porzellanikon
Den Auftakt einer Ausstellungsreihe zu den „Großen Manufakturen“ bildet die traditionsreiche Manufaktur Royal Copenhagen. Seit über 240 Jahren findet sich das Porzellan von der königlichen bis zur heimischen Tafel in fast jedem dänischen Haushalt und zudem in Museen und Sammlungen weltweit. Es gehört zum kulturellen Erbe Dänemarks und ist sowohl in seiner historischen als auch gegenwärtigen Relevanz ein identitätsstiftender Faktor. Dabei hat sich die Tischkultur – nicht nur in Dänemark – seit der Gründung der Manufaktur stark gewandelt. Die zunehmende Bedeutung von Funktionalität und ein veränderter Zeitgeist sind nur zwei zu nennende Faktoren. Sichtbar wird dies in den Produkten selbst: Von den ersten, europäische Formen und Dekore kopierenden Geschirrstücken Ende des 18. Jahrhunderts, über die umfangreichen Service des 19. Jahrhunderts, bis zu den multifunktionalen Stücken der aktuellen Kollektionen: das Porzellan Royal Copenhagens spiegelt den Umgang der Manufaktur mit einer sich wandelnden Zeit und Gesellschaft wider.
Die groß angelegte kulturhistorische Ausstellung in Hohenberg an der Eger spannt einen Bogen von der Gründung des Betriebs im Jahr 1775 unter dem Patronat von Königin Juliane Marie über die Designgeschichte, Sondereditionen und Sammelteller bis zur heutigen, historische Muster neu interpretierenden Produktion. Bei der Umsetzung der Ausstellung kooperiert das Porzellanikon mit expo2508 Ausstellungskonzeption und -gestaltung in Bonn sowie der Manufaktur Royal Copenhagen selbst.
In der Ausstellung werden 42 ausgewählte Originalteile des ersten Flora Danica-Services gezeigt. Das royale Service gehört zu den bedeutendsten Porzellanservicen weltweit. Das erste originale Service, welches 1790 in Auftrag gegeben wurde, befindet sich, bis auf wenige Stücke noch heute im Besitz des dänischen Königshauses. Zur Aufbewahrung wurde das umfangreiche Service nach 1851 auf die Schlösser Rosenborg, Christiansborg und Amalienborg verteilt. Ursprünglich für 80 Personen vorgesehen, erhöhte man im Jahr 1797 die Anzahl der Teile, so dass nunmehr für 100 Personen eingedeckt werden konnte. Von den ursprünglich 1.802 Teilen, die in zwölf Jahren (1790 – 1802) angefertigt wurden, existieren heute noch 1.530. Somit gehört das Service nicht nur zu den umfangreichsten, sondern auch zu den am besten erhaltenen seiner Zeit.
Als einen weiteren Höhepunkt wird das erste Service der Manufaktur, das ultramarin bemalte Musselmalet-Service im Porzellanikon präsentiert. Ein Jahr nach der Gründung der Königlichen Porzellanmanufaktur Kopenhagen im Jahr 1775 wurde die Porzellanproduktion gestartet. Seitdem wird das Musselmalet-Dekor ununterbrochen hergestellt. Mit seinen zahlreichen Neuinterpretationen ist es bis heute charakteristisch für Royal Copenhagen und findet sich in fast jedem dänischen Haushalt. In der Ausstellung wird die Entwicklung dieses stilprägenden Dekors von der Gründung bis heute nachvollziehbar.
Dass Porzellan auch eng mit dem Thema Sammelleidenschaft verwoben ist, wird deutlich bei der Präsentation zahlreicher Tierfiguren, die sowohl durch ihre kunstvolle Verarbeitung, als auch Kuriosität begeistern. Ebenso werden Einblicke in den künstlerischen Entstehungsprozess der Produkte Royal Copenhagens und die Produktion gewährt.
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