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Hohenberg

Gewinnerinnen des 4. Porzellanmarktes im Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger


Über 800 Besucherinnen und Besucher fanden am letzten Juliwochenende den Weg ins Porzellanikon - Staatliches Museum für Porzellan, Hohenberg a.d. Eger. Anlass war der 4. Porzellanmarkt, der mittlerweile zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender des Porzellanikon geworden ist und immer eine Woche vor Beginn des Porzellinerfestes stattfindet. In entspannter Atmosphäre und bei guter Stimmung trafen sich die Ausstellerinnen und Aussteller aus Deutschland und  Tschechien - darunter Absolventinnen und Absolventen renommierter, auch internationaler Kunstakademien, Kunsthochschulen und Fachschulen - im Porzellanikon und verkauften im Museumsgarten und auf zwei Etagen des Museums ihr kunstvoll gefertigtes, zeitgenössisches Porzellan. Unikate mit außergewöhnlichen Formen und kreativem Farbenspiel, kunstvoll gefertigtes Gebrauchsgeschirr oder ausgefallene Schmuckstücke begeisterten die Museumsbesucher.

Auch dieses Jahr wurde wieder ein Jurypreis vergeben: Die Jury hat sich auf die Porzellankünstlerin Veronika Riedl aus Aufseß aus dem Landkreis Bayreuth geeinigt. „Bulky but beautiful“ (bulky = sperrig, umfangreich, klobig, massig, wuchtig, unförmig) – so fasste die Jury die fesselnde Wirkung der Werke von Veronika Riedl zusammen. Ihre Skulpturen – insbesondere die an Pueblo-Architektur erinnernden „Plattenbauten“ und übergroßen Darstellungen von Vögeln und Insekten – erzeugen eine starke emotionale Wirkung, die sowohl verstörend als auch faszinierend ist. Die Plastiken von Veronika Riedl spielen mit dem Material – sie sind kühn und effektvoll – und keinesfalls gefällig. Plastiken aus der Serie „Plattenbauten“ zeigen eine Welt des Zerfalls und der Transformation – eine Architektur, die kurz vor dem Kollaps zu stehen scheint. Auch die übergroßen und langbeinigen Darstellungen von Vögeln und Insekten wirken unheimlich und beunruhigend, aber auf ihre eigene Weise fragil und ästhetisch. Die Interaktion zwischen den beiden Objektgruppen – Kreaturen und Stadtlandschaften – mit ihren verschiedenen Dimensionen vermittelt das Gefühl der Vergänglichkeit. Die Werke werden ihr volles künstlerisches Potential in einer kuratierten Studioausstellung im Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger entfalten, zum Nachdenken anregen und die Betrachter auf einer emotionalen Ebene berühren. Ausgestellt werden Arbeiten, die aus der plastischen Porzellanmasse bildhauerisch entstanden sind und frei gedrehte Einzelstücke in Form von Gefäßen mit selbst hergestellten Glasuren. Die Studioausstellung von Veronika Riedl wird von Anfang Juli bis Mitte August 2025, während der Wochen des Weißen Goldes, zu sehen sein. Informationen über die Arbeiten der Porzellankünstlerin unter www.porzellan-riedl.de.

Ein weiterer Preis ist beim Porzellanmarkt vergeben worden. Es handelt sich um den Publikumspreis, den die Besucherinnen und Besucher bestimmt haben, indem sie ihre Favoritin oder ihren Favoriten auswählten. Radka Linhartová aus Brno in Tschechien konnte die Mehrheit der Stimmen für sich gewinnen. Die Porzellandesignerin stellt ihre Objekte gerne auf kleine oder größere Füße und gestaltet Henkel und Deckelknäufe mit ungewöhnlichen, meist geometrischen Formen, die ein interessantes optisches, vor allem aber haptisches Erlebnis versprechen. Radka Linhartová darf sich über ein Preisgeld von 500 Euro freuen.

Gewinnerin des Porzellanmarkt-Jurypreises Veronika Riedl (Mitte) mit Museumsdirektorin Anna Dziwetzki (li) und Dr. Jana Göbel (re) vom Porzellanikon

Gewinnerin des Publikumspreises Radka Linhartová (Mitte) mit Museumsdirektorin Anna Dziwetzki (li) und Dr. Jana Göbel (re) vom Porzellanikon