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Selb

Jahrespressekonferenz 2024 im Porzellanikon Selb


Neue Ausstellungen, Museumsprojekte und Veranstaltungen für das kommende Jahr wurden in der Jahrespressekonferenz 2024 im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan vorgestellt. In Anwesenheit der örtlichen Medien fand die Veranstaltung am Dienstag, 28. November 2023 von 11:00 bis 12:30 am Standort Selb statt. Museumsdirektorin Anna Dziwetzki sowie Kuratorinnen und Kuratoren des Museums stellten das Programm für das Jahr 2024 vor.

Neue Sonderausstellungen

„Die Welt auf 64 Feldern. Schach und Porzellan“, 16. März – 13. Oktober 2024, Hohenberg a.d. Eger – Petra Werner, Hauptkuratorin des Porzellanikon und Kuratorin der Sonderausstellung

Handwerkliche Schönheit gepaart mit mathematischer Komposition präsentiert die neue Sonderausstellung „Die Welt auf 64 Feldern. Schach und Porzellan“ im Porzellanikon Hohenberg. Petra Werner, Hauptkuratorin des Porzellanikon und Kuratorin der neuen Sonderschau, führte dabei die Besonderheiten dieser Schachausstellung vor. „Durch seine Verbindungen zur europäischen und asiatischen Kultur etablierte sich das Schach als beliebtes Gesellschaftsspiel im 18. Jahrhundert. Viele Porzellanmanufakturen haben Figuren und Schachspiele aus Porzellan gefertigt. Wir freuen uns deshalb, mit dieser Sonderausstellung mehr als 100 verschiedene Spiele und Schachfiguren zeigen zu können“ so die Porzellanexpertin. Politische Intrigen und Klassenkämpfe, Feldzüge und militärische Operationen, Fabeltiere, mittelalterliche Figuren, aber auch erotische Sujets sowie Tugenden und Untugenden treffen auf dem Schachbrett aufeinander. Sie schildern einzigartige Weltbilder und offenbaren neben großem Kunsthandwerk wie Sorgfalt im Detail auch den Geschmack des Sammlers Dr. Thomas H. Thomsen aus Königstein (Taunus), dem Hauptleihgeber dieser Ausstellung. Der Ingenieur aus Hessen und der ehemalige Präsident von Chess Collectors International (CCI) hat im Laufe der Jahre über 800 Schachsätze aus aller Welt gesammelt. Einige dieser herausragenden und zumeist hochexklusiven Porzellanobjekte werden nunmehr zum ersten Mal im Porzellanmuseum öffentlich ausgestellt.

Studioausstellung von Šárka Schmelzerová, 28. Juni – 11. August 2024, Hohenberg a.d. Eger - Aleksander Szalapski, Kurator der Sammlung 21. Jahrhundert und Digitalisierung

Mit dem jährlich stattfindenden Porzellanmarkt in Hohenberg a.d. Eger macht das Museum nicht nur auf die jungen Porzelliner von heute aufmerksam, sondern auch würdigt die Gewinnerinnen und Gewinner des Jurypreises mit einer eigenen Ausstellung. Aleksander Szalapski, Kurator der Sammlung 21. Jahrhundert und Digitalisierung des Porzellanikon, verkündete die Studioausstellung der tschechischen Porzellandesignerin Šárka Schmelzerová aus Žlutice an, Gewinnerin des 3. Porzellanmarktes in Hohenberg 2023. Die eleganten Tafelsets, Schmuck- und Deko-Artikel aus Porzellan lassen die Ironie des Alltäglichen in einem unverwechselbaren Stil der Künstlerin zur Geltung kommen und werden vom 28. Juni bis 11. August 2024 in der Studioschau zu sehen sein.

4. Porzellanmarkt, 27. – 28. Juli 2024, Hohenberg a.d. Eger

Moderne Porzellandesigns und junge Künstlerinnen und Künstler, die mit diesem Werkstoff arbeiten, stehen im Mittelpunkt des 4. Porzellanmarktes in Hohenberg a.d. Eger. Am 27. und 28. Juli 2024 werden dort 15-20 Porzellinerinnen und Porzelliner ihre Handwerkskunst darbieten. Die Expertinnen und Experten der Jury wählen daraus ihren Favoriten aus. Zu gewinnen gibt es eine eigene Studioausstellung im Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger.

Neugestaltung der Dauerausstellung „Technische Keramik“

Christoph Neeb, Leiter des Referats Bildung und Vermittlung sowie Kurator für Technische Keramik

Neuerungen betreffen den Ausstellungsbereich „Technische Keramik“ im Porzellanikon Selb. Ab Ende November 2023 bis Ende September 2024 bleibt die Dauerausstellung geschlossen und wird komplett umgebaut. Christoph Neeb, Leiter des Referats Bildung und Vermittlung und Kurator Technische Keramik, teilte die konzeptionellen Änderungen mit. „Die Ausstellung bekommt ein völlig neues Konzept. Sie wird unterhaltsam und informativ sein – ein packendes Museumerlebnis für junge Besuchergruppen, aber auch für die ganze Familie“, erklärte der Kurator. Mit Experimenten und Mitmachstationen bekommen die Räumlichkeiten der Technischen Keramik im Museum somit ein neues Storytelling. Die überarbeitete Ausstellung wird Neugier und Vorstellungskraft wecken, aber auch das Bewusstsein für die Rolle der keramischen Werkstoffe in unserem Alltag schärfen.

Veranstaltungen und Events

Franziska Kick, Leiterin des Referats Veranstaltungen und Tourismus

Franziska Kick, Leiterin des Referats Veranstaltungen und Tourismus, informierte über die Großveranstaltungen in Selb und Hohenberg a.d. Eger.

Hochzeitsmesse, 28. Januar 2024, Selb

Mit Inspirationen zu Brautmode und Schmuck, Dekoration, Bewirtung und Locations bietet die Hochzeitsmesse am Standort Selb eine Präsentationsfläche für viele Akteure aus der Region. Als geschätzter Ort für Beratung und Fachinformation hält die Veranstaltung viele Anregungen für zukünftige Brautpaare bereit.

Golden Evening, 26. und 27. April 2024 sowie 18. und 19. Oktober 2024, Hohenberg a.d. Eger

Ein Dinner-Abend mit einem 4-Gänge-Menü gehört zu den begehrtesten Veranstaltungen im Museum. Neben kulinarischem Hochgenuss und der Sternenküche auf Spitzenniveau verspricht der Abend auch kulturelle Unterhaltung im Rahmen einer Führung durch die Sonderausstellung in der Museumsvilla in Hohenberg a.d. Eger.

Besenbrennen, 30. April 2024, Selb

Die Begrüßung des Frühlings und das damit einhergehende Vertreiben der bösen Geister gehören zu den ältesten Bräuchen im Fichtelgebirge. Dies geschieht in der Hexennacht, beim sogenannten Besenbrennen. Bei Einbruch der Dunkelheit wird eines der größten Lagefeuers traditionell auf dem großen Festplatz vor dem Museum entzündet. Schmackhafte Gerichte, Getränke und Live-Musik sorgen für eine ausgelassene Atmosphäre und eine fröhliche Volksfeststimmung.

Museumsfest, 11. August 2024, Hohenberg a.d. Eger

Die beliebte Museumsveranstaltung richtet sich an Jung und Alt und findet - unter dem Motto „Schwarz und Weiß“ - im wunderschönen Garten unter freiem Himmel statt. Neben musikalischer Untermalung und kulinarischen Köstlichkeiten steht im kommenden Jahr für die Besucherinnen und Besucher ein Besuch der Sonderschau „Die Welt auf 64 Feldern. Schach und Porzellan“ oder der Studioausstellung von Šárka Schmelzerová ebenfalls auf dem Programm.

Neueröffnung der Dauerausstellung „Technische Keramik“, 27. – 29. September 2024, Selb

Als Fest der Technik für die ganze Familie, das Spaß und gute Laune für alle mit sich bringt, feiert das Museum Ende September die Wiedereröffnung der Dauerausstellung „Technische Keramik“. Konkrete Details zu dem Veranstaltungsprogramm sowie zu den geplanten Besucheraktivitäten werden in späteren Pressemitteilungen bekannt gegeben.

Als einer Kulturvermittler in der Region beteiligt sich das Museum für Porzellan außerdem an den Feierlichkeiten anlässlich des Tags der Franken am 7. Juli 2024 in Wunsiedel, der Sommerlounge Fichtelgebirge 2024 am 1. August 2024 in Selb sowie am Porzellinerfest am 3. August 2024 in Selb.

Barrierefreier Museumsbesuch im Porzellanikon Hohenberg

Petra Werner, Hauptkuratorin des Porzellanikon, Leiterin des Referats Kunst- und Kulturgeschichte des Porzellans

Im Zuge des Projektes wurden alle inklusiven Möglichkeiten realisiert, die behinderten Menschen einen Besuch im Museum ermöglichen. Alle Texte sind dementsprechend geändert und gekürzt wurden und auf die erforderliche Hintergrundfarbe eingebracht. Auch die Texte in Vitrinen befinden sich jetzt draußen in den Räumen. Alle Texte im Museum sind außerdem in deutscher und tschechischer Sprache verfügbar. Im gesamten Haus wurde das Bodenleitsystem eingebaut, um den Museumsbesuch für blinde und sehbehinderte Menschen zu erleichtern. Es gibt Orientierungspläne und fünf taktile Exponate mit Braille- und Pyramidenbeschriftung. Derzeit arbeitet das Museum an Media-Guides, in denen Rundgänge durch das gesamte Museum auf Deutsch, Englisch, Tschechisch und in Gebärdensprache auf Deutsch angeboten werden, einschließlich einer Highlight-Tour mit besonderen Objekten aus den einzelnen Räumen. Für die Besucherinnen und Besucher werden überdies gedruckte Booklets in leichter Sprache zur Verfügung stehen, und zwar auf Deutsch, Tschechisch und Englisch. Eine Ausschreibung für die Druckerei wird demnächst erfolgen.

Museumspädagogische Programme und Führungen

Nadine Zentgraf, Museumspädagogin

Museumspädagogin Nadine Zentgraf verschaffte den Überblick über geplante Programme für die Museumsgäste in Selb und Hohenberg a.d. Eger. Seit 2022 bietet das Museum Kostümführungen an. Deren Einbeziehung in die Sonderschau „Luxus, Wellness, Porzellan – Ein Tag im böhmischen Kurbad“ im Porzellanikon Hohenberg hat sich sehr bewährt. „Die Kostümführung mit Prinzessin“ findet im Porzellanikon Hohenberg weiterhin statt und zwar am 15. Februar und 28. März 2024. Die Veranstaltung eignet sich für Kinder wie Erwachsene und kann ebenso individuell gebucht werden. In ihrem prächtigen, von Selber Schneiderin Regina Hörath gefertigten Kleid, erzählt die Prinzessin von der Rolle des Porzellans im 18. Jahrhundert. Sie spricht auch über Tischkultur und Umgangsformen, Mode und die „Morgentoilette“. Dabei sind die Führungen interaktiv – die Museumsgäste können Flanieren und Tanzschritte lernen.

Öffentliche Führungen sind fester Bestandteil der Museumsprogramme in Selb und werden 2024 auch in Hohenberg a.d. Eger angeboten. Sie befassen sich mit der künstlerischen Entwicklung des Porzellans und heißen „Kultur und Porzellan: Öffentliche Führung zur Kulturgeschichte des Porzellans“ sowie „Fabrikantenvilla am Feiertag: Öffentliche Führung zur Kulturgeschichte des Porzellans“. Mit Objekten aus regionalen Porzellanmanufakturen zeichnen diese Veranstaltungen Stilrichtungen des Porzellans vom 18. Jahrhundert bis heute nach. Wie jedes Jahr werden im Museum überdies Seniorennachmittage zu verschiedenen Themen angeboten, ebenso wie themenbezogene Forscher- und Kreativprogramme für Groß und Klein.

Museumsprojekt „Fenster in die Vergangenheit“ im Rahmen des StMWK Programms „kultur.digital.vermittlung“, 2023 – 2025, Standort Selb

Kathleen Klötzer, Kuratorin der Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte

Kathleen Klötzer, Kuratorin der Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte, stellte das Projekt „Fenster in die Vergangenheit“ vor, welches von dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert wurde und unter ihrer Leitung bis 2025 umgesetzt wird. „Im Mittelpunkt steht die historische Porzellanfabrik am Standort Selb. Als Exponate werden darüber hinaus das Fabrikgelände, die Außenarchitektur sowie die benachbarte Arbeitersiedlung in den Fokus gerückt und so in das Besuchererlebnis integriert“, erklärte die Kuratorin ihr Vorhaben. Mittels Augmented Reality sollte die Porzellanherstellung in der Vergangenheit zugänglich gemacht werden. Mit ihrem Smartphone oder Tablet können die Besucherinnen und Besucher die Produktion des Porzellans, aber auch den Arbeitsalltag der Porzelliner entdecken und sich somit in die Porzellanfabrik der damaligen Zeit einfühlen. Ausgehend von dem dokumentierten Wissen und Bildern lassen sich Außenbereiche und Originalarchitektur des Museums als Ausstellungsobjekte nutzen und ermöglichen somit interaktive Erfahrungen für alle Museumsgäste bei jedem Wetter.

Verlängerung der Sonderschau „Klo & Co. Sanitärkeramik vom Plumpsklo bis zur Hightech-Toilette“, 26. November 2023 – 7. April 2024, Selb

Kathleen Klötzer, Kuratorin der Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte

Anna Dziwetzki, Museumsdirektorin

Die historische Entwicklung der Toilette – von den alten Römern bis hin zur modernsten Technik von heute – wird in der Sonderausstellung „Klo & Co. Sanitärkeramik vom Plumpsklo bis zur Hightech-Toilette“ im Porzellanikon Selb präsentiert. „Diese Ausstellung befasst sich mit verschiedenen Aspekte der menschlichen Entwicklung und veranschaulicht diese am Beispiel der Toilette. Es geht um Energie- und Umweltpolitik, Städtebau, Architektur und vor allem Mentalitätsgeschichte. Dabei ist die Schau unterhaltsam, bietet viel Faktenwissen und ist als absoluter Besuchermagnet. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, ihre Laufzeit zu verlängern“, sagte die Direktorin.

Bis zum 7. April 2024 haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Sonderausstellung in Selb zu erleben, in der über 200 verschiedene Objekte aus der ganzen Welt zu finden sind. Neben Kuratorenführungen am 14. Januar, 11. Februar und 24. März veranstaltet das Museum Führungen am 28. Januar, 4. Februar und 10. März sowie eine Känguru-Führung für Eltern und ihre Babys (in der Trage) am 5. März 2024.

Auf dem Foto (von links nach rechts): Petra Werner, Hauptkuratorin des Porzellanikon, Leiterin des Referats Kunst- und Kulturgeschichte des Porzellans; Anna Dziwetzki, Museumsdirektorin; Kathleen Klötzer, Kuratorin der Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte; Alexander Szalapski, Kurator Sammlung 21. Jahrhundert und Digitalisierung; Nadine Zentgraf, Museumspädagogin; Franziska Kick, Leiterin des Referats Veranstaltungen und Tourismus; Christoph Neeb, Leiter des Referats Bildung und Vermittlung, Kurator Technische Keramik.