JAHRESPRESSEKONFERENZ IM PORZELLANIKON SELB
Am Donnerstag, den 24. Februar 2022, von 11:00 bis 12:30 Uhr, hat das Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan zur Jahrespressekonferenz am Standort Selb eingeladen. Museumsdirektorin Anna Dziwetzki sowie die Referatsleiter:Innen und Kura-tor:Innen stellten Projekte, Veranstaltungen und Programme für das Jahr 2022 vor:
NEUE SONDERAUSSTELLUNGEN
„MORE THAN BRICKS! Tradition und Zukunft der Architekturkeramik“ vom 20. März bis 3. Oktober 2022, Selb
Anna Dziwetzki gab zunächst den Termin der Pressekonferenz zur Sonderausstellung am 17. März 2022, 11:00 Uhr, im Porzellanikon Selb, bekannt und teilte mit, dass die Pressevertreter dazu zeitnah schriftlich eingeladen werden würden. Sie gab einen kur-zen Einblick in die Ausstellung:
Der Titel „More than Bricks!“ bedeutet übersetzt „Mehr als Ziegelsteine!“. Bei der Sonderausstellung gehe es jedoch um viel, denn Architekturkeramik kann sehr vielfäl-tig und sehr farbenfroh sein. Es ist all das, was aus tristen Gemäuern echte Hingucker macht. Das Porzellanikon möchte den Besuchern die Ästhetik, also die Schönheit und die Vielfalt der Architekturkeramik vermitteln. Die Sonderausstellung werde daher wie ein Stadtbummel gestaltet. Die Besucher:Innen werden an Geschäften, Fabrikgebäu-den, Kirchen und Schlössern vorbeischlendern und über die Geschichte, die Aktualität, aber auch über die Zukunft der Architekturkeramik Spannendes und Interessantes er-fahren. Es werden neue Vermittlungsmethoden angewendet, über die der Referatslei-ter für Bildung und Vermittlung, Christoph Uhlig im Anschluss berichten wird. Mit dieser Sonderausstellung sei der Wunsch an die Besucher:Innen verbunden, dass sie die Architektur ihrer Nachbarschaft mit ganz neuen Augen entdecken.
In Ergänzung zu den Ausführungen von Frau Dziwetzki informierte Christoph Uhlig mit einem kurzen Beitrag über die Vermittlungsansätze / Vermittlungsangebote zur Son-derausstellung „MORE THAN BRICKS! Tradition und Zukunft der Architekturkeramik“.
„UNIKATE erzählen. Künstlerisches Meissen 1970 – 2010“ vom 7. Mai 2022 bis 8. Januar 2023, Hohenberg a.d. Eger
Kuratorin Petra Werner berichtete über die Sonderausstellung: Auf die Besucher würden rund 200 Unikate aus der weltberühmten Porzellanmanufaktur Meissen warten. Es sei die größte Sammlung an Unikaten in einem Museum weltweit. Die Sonderschau wird sie auf eine Weise präsentieren, die man so nicht erwarten würde. Die Sonderausstellung sei ein Muss für alle Porzellanliebhaber.
VERANSTALTUNGEN
Anna Willeke, zuständig für Veranstaltungsorganisation informierte über die neuen Großveranstaltungen / Publikumsveranstaltungen im Porzellanikon Selb und Hohenberg a.d. Eger.
Besenbrennen am 30. April 2022, Selb
Am 30. April ist die sogenannte Hexennacht. „Besenbrennen“ heißt der Brauch rund um Selb und soll die bösen Geister vertreiben. Eines der größten Lagerfeuer in der Region wird traditionell auf dem großen Festplatz vor dem Museum entzündet. Bei Maibowle, Bier, Gegrilltem und Live-Musik werden zwei Feuer brennen: Eines für die Kinder, das schon um 18:30 Uhr entfacht wird und eines für die Erwachsenen, um 19:00 Uhr. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.
Golden Evening am 20. und 21. Mai 2022, 18.00 Uhr, Hohenberg a.d. Eger
Es handelt sich um einen Dinner-Abend mit einem 4-Gänge-Menü. Die neue Sonderausstellung „Unikate erzählen. Künstlerisches Meissen 1970 – 2010“ wird an beiden Abendveranstaltungen thematisch im Mittelpunkt stehen. Ein unterhaltsames Programm rundet den Abend ab.
„Handgemacht“, Treffpunkt für Design, Kunst und Kulinarik am 5. und 6. Juni 2022, Selb
Am Pfingstsonntag- und montag wird zum fünften Mal der Markt für Design, Kunst und Kulinarik im Porzellanikon Selb stattfinden. Zahlreiche Aussteller und Kunsthandwerker werden ausschließlich selbst hergestellte Arbeiten aus Metall, Keramik, Holz und anderen Materialien präsentieren und zum Verkauf anbieten. Kreative und bastelfreudige Besucherinnen und Besucher, die an verschiedenen Stationen als Tüftler und Künstler forschen, experimentieren und gestalten wollen, werden auf ihre Kosten kommen. Das gastronomische Angebot wird von Food Trucks geliefert.
Museumsfest am 13. und 14. August 2022 anlässlich des 40-jährigen Museumsjubiläums am Standort Hohenberg a.d. Eger
Das Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger wird 40 Jahre alt. Dieses Jubiläum möchte das Porzellanikon mit einem Museumsfest begehen, das unter dem Motto der 1980-er Jahre steht: Am Samstag, den 13. August ist eine Abendveranstaltung im Museumsgarten mit DJ und Party geplant. Am Sonntag, den 14. August soll es einen Frühschoppen sowie Kaffee und Kuchen geben.
MUSEUMSPÄDAGOGISCHE PROGRAMME
Christoph Uhlig gab Auskunft über museumspädagogische Programme in Selb und Hohenberg a.d. Eger anlässlich des Internationalen Museumstages am 15. Mai 2022. Er informierte auch über die einmal im Monat mit wechselnden Themen stattfindenden Senioren-Nachmittage im Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger. Als weiteres Veranstaltungshighlight erwähnte Herr Uhlig die Techniktage im Porzellanikon Selb, die für den September 2022 geplant sind. Im Angebot dabei sind außerdem wieder Forscher- und Familiennachmittage sowie spannende Ferienprogramme.
ABSCHLUSSKONFERENZ CERDEE
Anna Dziwetzki informierte in Vertretung von Dr. Jana Göbel, zuständig für EU-Projekte und Kuratorin für die Sammlung des 21. Jahrhunderts über die Abschlusskonferenz CerDee. Das Porzellanikon ist Lead-Partner des EU-Projektes CerDee (Creative entrepreneurship in ceramic regions, developing, educating, encouraging) mit sieben weiteren Partnern aus der Tschechischen Republik, aus Italien, Slowenien, Österreich und Polen. Im April 2022 wird das EU-Projekt, das mit einem Gesamtfördervolumen von 2 Mio. Euro aus dem EU-Programm Interreg VB Mitteleuropa gefördert wurde, beendet.
Am 24. März 2022 findet ganztägig eine Abschlusskonferenz des EU-Projektes statt, bei der über die Ergebnisse des drei Jahre dauernden Projektes informiert wird. Ziel des Projektes war die Unterstützung von Keramikern mithilfe von Angeboten für Fortbildung, Weiterbildung und zum Netzwerken, die für sie im Rahmen des Projektes entwickelt wurden.
Neben den EU-Partnern werden zur Abschlusskonferenz Vertreter der Handwerkskammer München, der Bayerischen Töpfer- und Keramikerinnung sowie der Künstlerkolonie Fichtelgebirge eingeladen.
PORZELLANMARKT HOHENBERG
Am 23. und 24. Juli 2022 findet der 2. Porzellanmarkt im Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger statt. Der 1. Markt im letzten Sommer war erfolgreich verlaufen. Die Aussteller zeigten sich sehr zufrieden. Es wurden viele Besucher verzeichnet. Präsentiert wird junges zeitgenössisches Porzellan, das von den Herstellern selbst präsentiert wird. Es handelt sich damit nicht um einen Porzellanflohmarkt. Zugelassen werden Einzelunternehmer oder kleine Manufakturen, die Porzellan herstellen. Sie werden dann von einer Jury ausgewählt. Das Porzellanikon hofft, dass zu diesem 2. Porzellanmarkt in Abhängigkeit der Corona-Regeln bis ca. 25 Anbieter untergebracht werden können.
Eine Bewerbung ist noch bis zum 14. März 2022 möglich.
Wie letztes Jahr werden auch wieder zwei Preise vergeben – ein Publikumspreis und der Jurypreis – eine Studioausstellung in der Dauerausstellung in Hohenberg a.d. Eger. Die diesjährige Studioausstellung wird im Sommer von der Preisträgerin 2021 Angelika Krauß Keramik bestritten.
BARRIEREFREI-PROJEKT PORZELLANIKON HOHENBERG
Anna Dziwetzki informierte, dass die Grundlagen zu diesem Projekt bereits im vergan-genen Jahr gelegt wurden. Das Porzellanikon war in Kontakt mit verschiedenen Interessenverbänden von Men-schen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Es fand z. B. bereits eine Begehung mit dem Bayerischen Verband der Blinden und Sehbehinderten statt, der wertvolle Anregungen gegeben hat. Auch mit anderen Interessensverbänden stehe das Porzellanikon in Kontakt. Geplante Begehungen mussten aufgrund der Corona-Situation immer wieder verschoben werden, die bald nachgeholt werden würden.
Was bereits umgesetzt wurde:
Es wurden neue Ausstellungstexte verfasst, die dazugehörigen Schriften und Farben ausgewählt, so dass sie den Vorgaben der Barrierefreiheit entsprechen (sehr guter Kontrast, leicht lesbar). Derzeit wird an der Erstellung eines Tastplans und eines Leitsystems gearbeitet. Das Porzellanikon hat sich im letzten Jahr bei verschiedenen Anbietern von Multi-Media-Guides nach unterschiedlichen Möglichkeiten, die diese Systeme bieten, erkundigt. Es wurde eine Auswahl an Ausstellungsexponaten vorgenommen, die im Multi-Media-Guide mit besonderen Hörtexten für Blinde und Sehbehinderte Menschen beschrieben und besprochen werden sollen. In Kürze wird eine Ausschreibung dafür starten.
WIRTSCHAFTS-, TECHNIK- UND SOZIALGESCHICHTE
Die Kuratorin Kathleen Klötzer berichtete, dass das Porzellanikon Teil eines Projekt-teams sei, welches sich mit dem Strukturwandel in Nordbayern beschäftigt. Zu den Mitgliedern des Teams zählen neben dem Porzellanikon das Museum Industriekultur Nürnberg, das Industriemuseum Lauf sowie das Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bamberg und Bayreuth. Nachdem im vergangenen Sommer eine hybride Tagung erfolgreich durchgeführt werden konnte, möchte sich das Porzellanikon auch in diesem Jahr weiter dem Thema des Strukturwandels in Nordbayern widmen. Dazu werde ein gemeinsamer Veranstaltungsflyer entwickelt, in dem alle Veranstaltungen zum Thema Strukturwandel der Projektinstitutionen beworben werden. Auftaktveranstaltung diesbezüglich ist die Pop-Up-Ausstellung zur ehemaligen Thurnauer Schuhfabrik, die vom 2. - 3. April 2022 im Institut für Fränkische Landesgeschichte zu sehen sein wird. Auch das Porzellanikon wird sich beteiligen, zum Beispiel mit Fachvorträgen, die das 40-jährige Jubiläum des Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger aufgreifen.
NEUGESTALTUNG DER DAUERAUSSTELLUNG PORZELLANHERSTELLUNG
In den kommenden Jahren soll die Dauerausstellung zur Porzellanherstellung neuge-staltet und sich an den Bedürfnissen und Wünschen der BesucherInnen orientieren. In Vorbereitung dazu wurde in der Vergangenheit bereits eine Besucherumfrage durchge-führt und ausgewertet. In diesem Jahr liegt der Aufgabenfokus auf einem Austausch mit Fachkollegen und dem Besuch anderer Museen. Neben der Inspiration ist dabei vor allem die Beantwortung folgender Fragen interessant: Welche neuen Ansätze verfolgen andere technische Museen? Erreichen sie die Besucher:Innen dadurch besser? Was ist technisch und gestalterisch möglich und was kostet das? Ziel der Aufgaben in diesem Jahr sei die konkrete Aufstellung eines Konzeptes mit einer aussagekräftigen Budgetplanung.
- Dateien:
- 20220228_Jahrespressekonferenz_am_24.02._01.pdf1.7 M
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