30 Jahre Porzellanikon - Ein halbes Leben fürs Museum Wolfgang Schilling, stellvertretender Direktor des Porzellanikons, seit 30 Jahren im Museum
Wolfgang Schilling, Leiter des Referats Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte sowie Dokumentation am Porzellanikon, Europas größtem Porzellanmuseum, begeht am 18. Juni 2020 sein 30-jähriges Dienstjubiläum. 1990 nahm der damals 30-jährige, studierte Historiker zunächst eine Stelle als Archivar an und war für den Aufbau des Zentralen Archivs für die Deutsche Porzellanindustrie (ZADP) des Porzellanikons zuständig. Es ist das zweitälteste, überregionale Branchenarchiv dieser Art in Deutschland. In dem 1991 eröffneten Archiv werden Firmenunterlagen, Nachlässe, sozialgeschichtliche Dokumente und Bildquellen verwahrt, die einen einmaligen Einblick in die deutsche, vor allem in die nordostbayerische Porzellanindustrie seit dem 19. Jahrhundert ermöglichen. Es war eine besondere Herausforderung, das Archiv aufzubauen, da es wichtig war, möglichst umfangreiches Archivgut, Modellbücher, Musterbücher, Werbeunterlagen, Personalakten usw. zu sammeln. Das Archiv umfasst inzwischen viele laufende Meter Archivgut. Firmenkontakte mussten aufgebaut werden, Privatpersonen ausfindig gemacht, kontaktiert und besucht werden. Eine schier unendliche, kaum lösbare Aufgabe, die Wolfgang Schilling mit viel Geduld, Sachkenntnis und diplomatischem Geschick meisterte. Wolfgang Schillings bevorzugte Fortbewegungsmittel waren das Fahrrad und öffentlicher Nahverkehr, da er aus der Fahrradstadt Münster stammt. Hier im Fichtelgebirge wären sie eine Odyssee gewesen. Ein Auto musste her, um die Aufgaben erfolgreich bewältigen zu können.
Der Aufbau und die Betreuung des zweitgrößten Branchenarchivs Deutschlands war eine außerordentliche Leistung, zumal Wolfgang Schilling gleichzeitig seit 1997 ständiger Vertreter des Gründungsdirektors Wilhelm Siemen war. In dieser Funktion und inzwischen als Hauptkurator für Wirtschaft-, Technik- und Sozialgeschichte hat er maßgeblich am Aufbau des Porzellanikons Selb mitgewirkt. Schilling hat hier die Dauerausstellungen zur Porzellanherstellung, zur Malerei der Manufakturen sowie zum Leben und Arbeiten der Porzelliner wissenschaftlich erarbeitet und realisiert.
Als Vorsitzender des Fachausschusses Geschichte der Keramik der Deutschen Keramischen Gesellschaft setzt er sich mit großem Engagement für die Vermittlung der Bedeutung der Keramik ein. Das gleiche Interesse verfolgt er mit Begeisterung bei der Durchführung von EU-Projekten, bei denen das Porzellanikon meistens der Leadpartner ist.
Es ist eine nicht immer leichte Aufgabe, die unterschiedlichsten internationalen Partner unter einen Hut zu bringen. Dazu bedarf es eines Verhandlungsgeschickes, Geduld sowie Humor. Dies sind alles Eigenschaften, die ihm seitens seiner Kolleginnen und Kollegen bescheinigt werden, auch wenn man es ihm aufgrund seiner zurückhaltenden Erscheinung auf den ersten Blick nicht ansieht. Sie schätzen an ihm auch seine Sympathie, sein harmonisches Wesen und die Tatsache, dass er kaum aus der Ruhe zu bringen ist.
Wolfgang Schilling ist ein begeisterter, vielseitiger Museumsfachmann. Im Porzellanikon, dem größten Porzellanmuseum in Europa, arbeitet er seit 30 Jahren.
Er beweist dabei immer wieder aufs Neue, dass er bereit ist, sich in neue, auch innovative, zukunftsweisende Themen hineinzuarbeiten.
Die neue Sonderausstellung
„KUNST TRIFFT TECHNIK. Keramik aus dem 3D-Drucker“ (11. Juli 2020 – 24. Januar 2021) ist ein gutes Beispiel dafür.
Anfragen senden Sie bitte direkt an:
Anna Dziwetzki
Direktorin, Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan
Hohenberg a. d. Eger / Selb
Werner-Schürer-Platz 1
95100 Selb
Tel.: +49 9287 91800-812
E-Mail: direktion(at)porzellanikon.org
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