Vom Leben und Arbeiten der Porzelliner in Europa
Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden in Deutschland, aber auch Frankreich, England oder Italien zahlreiche Fabriken, die mit ihrer oft über tausend Menschen betragenden Arbeiterzahl die Dörfer und Kleinstädte dominierten.
Den Menschen in der Fabrik und auch außerhalb spürt die Ausstellungseinheit „Porzellinerleben – Vom Arbeiten und Leben der Porzellanarbeiter in Europa“ nach. Selbstverständlich gehören Arbeitszeiten und Löhne dazu, aber auch die Disziplinierungsmaßnahmen, die von den Fabrikherren rigide betrieben wurden und sich in einem Strafenbuch dokumentieren. Unternehmer aus verschiedenen Ländern erzählen über Herkunft und Werdegang und lassen somit Vergleiche zu. Die Arbeiter organisieren sich in allen Ländern sehr rasch, um ihre Forderung nach einer Verbesserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse durchzusetzen. Streiks, die teilweise gewalttätig verlaufen, geben einen Eindruck von den Problemen.
Authentischer (Arbeits-)Alltag
Die Wohnverhältnisse waren lange Zeit mehr als bescheiden, eine Einraumwohnung aus der Zeit um 1920 lässt erahnen, wie beengt die Familien leben mussten. Trotzdem gab es auch Freizeitbeschäftigung: War es in England schon sehr früh der Fußball, waren es in Deutschland vor allem Sport- und Gesangsvereine, die einen Ausgleich zum mühseligen Arbeitsalltag darstellten. Dieser Ausstellungsbereich berichtet über das Leben und Arbeiten der Menschen rund um das Porzellan. Porzellinerinnen und Porzelliner treten Ihnen gegenüber und schildern über Filme und Medienstationen ihr Leben. Alles wirkt sehr authentisch und Sie beginnen zu verstehen, was die Porzellanregionen in Deutschland, in Europa gemeinsam haben, was sie auszeichnet und zum Teil bis heute prägt.
Im Rahmen eines P-Seminares machen die Selber Schüler des Walter-Gropius-Gymnasiums Geschichte lebendig. Museumsbesucher können ab jetzt ihren historischen Wissensdurst in diesem Ausstellungsbereich per Smartphone stillen. Einfach den QR-Code scannen und der Geschichte, die virtuell erzählt wird, zuhören. Kein Textwald lenkt mehr von der Ausstellung ab.
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